Südosteuropa

Die Alte Brücke in Mostar, Bosnien und Herzegowina
Josip Juratovic hat 2005 als Arbeiter, Betriebsrat und Familienvater für den Bundestag kandidiert, um die Situation der Arbeitnehmer und der sozial Schwachen zu verbessern. Als erster kroatischstämmiger Bundestagsabgeordneter gilt er jedoch seit seiner Wahl in den Bundestag auch als Ansprechpartner und Experte für die Länder Südosteuropas. Und so ist Juratovic mittlerweile im Auswärtigen Ausschuss Berichterstatter für die Region und Vorsitzender der Parlamentariergruppen des Deutschen Bundestages, die Kontakte mit den Parlamenten Kroatiens, Bosnien und Herzegowinas und Südosteuropas (Albanien, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien) pflegen.
„Insbesondere in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Mazedonien ist die Situation immer noch sehr fragil, wenngleich gewalttätige Auseinandersetzungen nicht auf der Tagesordnung stehen. Für die Jugend bieten diese Länder wenig Perspektiven. Deswegen setze ich auf die jungen Menschen in Südosteuropa, dass sie von ihren jeweiligen Regierungen ein besseres Leben einfordern und sich auch aktiv dafür einsetzen. Gerne unterstütze ich sie dabei. Als Abgeordneter des Deutschen Bundestages habe ich kein Interesse daran, dass wir in Zukunft noch deutsche Soldaten auf den Balkan entsenden und Gelder der Entwicklungszusammenarbeit überweisen müssen. Südosteuropa soll wieder eine stabile und sichere Tourismusregion sowie ein vitaler Wirtschaftspartner Deutschlands werden. Deswegen braucht der Balkan wirtschaftliche und soziale Prosperität.“
Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und politische Stabilität ist eine funktionierende Zivilgesellschaft. Wichtige Arbeit leisten hierfür die Projekte von „Schüler Helfen Leben“, einer Organisation, die zu Beginn der Balkankriege in Deutschland gegründet wurde. Finanziert werden die Projekte durch den Sozialen Tag, an dem über 100.000 Schülerinnen und Schüler Jahr für Jahr in Deutschland für einen Tag arbeiten und den Verdienst spenden. Von 2011 bis 2018 saß Herr Juratovic im beratenden Kuratorium der Stiftung Schüler Helfen Leben.
Zu einer besseren Zukunft auf dem Balkan können auch die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der Region beitragen, die in jedem Jahr im Rahmen des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) in die Bundestagsbüros zahlreicher Abgeordneten kommen. Josip Juratovic trifft sich jedes Jahr mit den Teilnehmern und diskutiert über die Situation auf dem Balkan und über Wege, um die Region voran zu bringen. Auf mitmischen.de, dem Jugendportal des Deutschen Bundestages, hat Juratovic über dieses Engagement ein Interview gegeben.